Franken hat eine neue Apfelkönigin (14.10.2024)
Theresa Winkler aus Gustenfelden (Landkreis Roth) ist die neue Fränkische Apfelkönigin. Ihre Amtszeit beträgt 2 Jahre. Die Krönung erfolgte am vergangenen Sonntag im Rahmen der Eröffnung des 25. Regionalen Apfelmarktes in Bessenbach (Landkreis Aschaffenburg) durch Staatsministerin Judith Gerlach.
Die 22-jährige Theresa Winkler stammt aus einem Obstbaubetrieb im mittelfränkischen Gustenfelden und studiert derzeit “Public Health“ an der Charité in Berlin. Die scheidende Fränkische Apfelkönigin Leonie Blendel aus Fahr ging in einer bewegenden Abschiedsrede auf besondere Erlebnisse während ihrer Amtszeit ein. In Vertretung des Vorsitzenden der Fränkischen Obstbauern e.V. Claus Schmitt, bedankte sich Karl-Ludwig Rostock mit einem Blumenstrauß für den Einsatz in den vergangen 2 Jahren.
Die Fränkische Apfelkönigin repräsentiert in ihrem Amt die fränkischen Obstbaubetriebe. Bei Ver-anstaltungen informiert sie über den Obstanbau in Franken und die Vorzüge der regionalen Produktion. Neben Auftritten bei offiziellen Anlässen stehen auch Besuche von Schulen und Kindergärten auf dem Programm, bei denen sie über die Bedeutung von Obst für eine gesunde Ernährung informiert.
Apfelernte in Franken hat begonnen (15.08.2024)
Die Apfelernte in Franken hat begonnen. Die Erntetermine der verschiedenen Apfelsorten dürften heuer noch etwas frühzeitiger als im Vorjahr liegen. Im Durchschnitt der letzten Jahre reifen Äpfel rund 2 Wochen früher als noch vor 30 Jahren. Im Zuge des Klimawandels treiben die Obstbäume frühzeitiger aus und die hohen Sommertemperaturen beschleunigen die Reifeentwicklung zusätzlich. Die Pflücke von Frühäpfeln wie Piros, Collina, Delbarestivale, u.a. läuft bereits seit Ende Juli. Aktuell startet in diesen Tagen die Ernte der Herbst- und Lagersorten. Zur Zeit wird Elstar, eine der Hauptsorten im hiesigen Anbau, geerntet. In den folgenden Wochen folgen dann Sorten wie Gala, Rubinette, Boskoop, Wellant, Jonagold, Pinova, Topaz, Rubinella, Braeburn und andere. Ende Oktober wird die Ernte dann voraussichtlich abgeschlossen sein.
Beim Anbau von Tafeläpfeln erwarten wir dieses Jahr eine nur unterdurchschnittliche Erntemenge mit allerdings sehr guten Fruchtqualitäten. 2 Frostnächte im April haben leider in einigen Lagen zu starken Ertragsausfällen geführt. Überaus positiv haben sich die hingegen die ergiebigen Niederschläge im Jahresverlauf auf die Fruchtentwicklung ausgewirkt. Kühle Nachttemperaturen fördern jetzt eine schöne Ausfärbung der Früchte.
Äpfel werden in Franken auf einer Fläche von 580 ha angebaut. Der Schwerpunkt liegt in Unterfranken (385 ha). In Mittelfranken beträgt die Anbaufläche 99 ha, in Oberfranken 96 ha. In den überwiegend direktvermarktenden Obstbaubetrieben der Region werden mehr als 50 verschieden Apfelsorten erzeugt. Von eher süß über ausgewogen süßsäuerlich, bis hin zu mehr säurebetonten Noten gibt es hier eine große Auswahl an verschiedenen Geschmacksrichtungen. Weit oben in der Beliebtheitsskala liegt die Sorte Elstar. Weitere Sorten mit besonders ausgeprägtem Aroma sind Rubinette und Wellant.
Apfelsorten unterscheiden sich aber auch in ihrer Eignung für die häusliche Verarbeitung. So sind beispielsweise die Sorten Boskoop, Jonagold oder Elstar neben dem Frischverzehr, auch sehr gut zum Kuchen backen geeignet. Wer gerne Trockenobst bzw. Apfelchips oder Apfelringe selbst erzeugt ist beispielsweise mit der Sorte Topaz gut beraten. Optisch und geschmacklich sehr attraktiv sind getrocknete Apfelringe aus rotfleischigen Apfelsorten. Sie eignen sich auch sehr gut als Mitbringsel oder als essbare Dekoration zu verschiedensten Anlässen. Hoffnung besteht in jüngster Zeit auch für Menschen, die zwar sehr gerne Äpfel mögen, diese aber aufgrund einer sogenannten Apfelallergie frisch nicht verzehren können. Hier sollte einmal die Sorte ‘Santana‘ nachgefragt werden. Diese wird nach bisherigen Erfahrungen vom genannten Personenkreis zumeist hervorragend vertragen.
Franken wird blau - Zwetschgen von Juli bis Oktober (02.07.2024)
Frankenland ist Zwetschgenland.
Über 90 % der in Bayern angebauten Zwetschgen stammen aus Franken. Schwerpunkte des Anbaus sind die Mainschleife bei Volkach mit den Gemeinden Fahr, Lindach, Sommerach und Nordheim, Sommerhausen bei Würzburg, sowie die Fränkische Schweiz im Landkreis Forchheim. Was viele nicht wissen: Die ersten Zwetschgen reifen bereits Anfang Juli. Der Angebotszeitraum der blauen Früchte erstreckt sich dann über 14 Wochen bis Anfang Oktober. Bedingt durch den langen Erntezeitraum, ist auch die Vielfalt riesig. Über 50 verschiedene Zwetschgensorten werden in der Region angebaut. Darunter sind sowohl historische Sorten wie die ‚Hauszwetschge‘, ‚Fellenberg‘ oder die ‚Bühler Frühzwetschge‘ als auch neue Sorten wie beispielweise ‚Jojo‘ oder ‚Toptaste‘, die sich durch Krankheitsresistenzen oder besonderes Aroma auszeichnen.
In Deutschland wird die Zwetschge, im Unterschied zu anderen europäischen Ländern, traditionell überwiegend als Backfrucht verwendet. Über 80 % der Ware landen auf dem Kuchen. Steinlöslichkeit und Backfähigkeit sind daher wichtige Kriterien für qualitativ hochwertige Zwetschgensorten. Pflaumen sind hingegen häufig nicht steinlösend und zerlaufen beim Backen. Möglicherweise leitet sich auch die nicht gerade schmeichelhafte Anrede: ‘Du Pflaume‘ von der eher geringen Wertschätzung der Pflaumen gegenüber den Zwetschgen ab.Voll ausgereift sind allerdings sowohl Zwetschgen als auch Pflaumen geschmacklich hervorragend für den Frischverzehr geeignet und müssen einen Vergleich mit anderen Sommerfrüchten wie Pfirsichen oder Aprikosen nicht scheuen. In Franken, einer Region mit traditionell vielen kleinen Brennereien spielt zudem die Verwendung als Destillat eine wichtige Rolle.
Die Zwetschgensaison 2024 hat in den frühen Anbaugebieten in den ersten Julitagen begonnen. Bereits geerntet wurden die Sorten Ruth Gerstetter und Herman. In der nächsten Woche (KW 28) folgt ‚Katinka‘. Die Sorte ist eine Frühzwetschge, die sich besonders gut zum Backen eignet.
Botanisch gesehen gehören zur Gruppe der Pflaumen und Zwetschgen (Prunus domestica) auch noch die Mirabellen und die Renekloden (fränkische Ringlo). Bei den, jetzt häufig in der Landschaft zu beobachtenden mirabellenartigen gelben, roten oder schwarzen Früchten handelt es sich um sogenannte Kirschpflaumen oder Myrobalanen. Von den Mirabellen unterscheiden sie sich durch ihre schlechte Steinlösbarkeit und den eher säuerlichen Geschmack.
Erste fränkische Süßkirschen sind reif (07.06.2024)
Etwa 1 Woche früher als im Vorjahr startet in diesen Tagen die fränkische Kirschensaison. In Franken werden ca. 600 ha Süßkirschen angebaut. Das sind über 90 Prozent der bayerischen Produktion. Schwerpunkte des Anbaus befinden sich in der Fränkischen Schweiz (Landkreis Forchheim), in den Gemeinden Sommerhausen und Leinach (Landkreis Würzburg), in Volkach (Landkreis Kitzingen) sowie rund um das mittelfränkische Spalt (Landkreis Roth). Kirschen werden zu einem großen Teil über die fränkischen Erzeugergenossenschaften in Igensdorf, Pretzfeld, Mittelehrenbach und Sommerhausen vermarktet. Daneben gibt es aber auch zahlreiche Obstbauern, die ihre Kirschen direkt ab Hof, an Straßenverkaufsständen oder auf Wochenmärkten anbieten. Gegenüber der Importware aus südlichen Ländern haben fränkische Süßkirschen gewichtige Vorzüge aufzuweisen. Kurze Transportwege vom Erzeuger zum Verbraucher garantieren, neben einer positiven Ökobilanz, vor allem frische und vollausgereifte Früchte mit hervorragendem Aroma.
Abgesehen davon, daß sie gut schmecken, sind fränkische Kirschen auch sehr gesund und regelrechte Vita-minbomben. Sie liefern wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen, sowie die Vitamine B1, B2, B6 und C. Ernährungswissenschaftler empfehlen Kirschen auch wegen ihrer bioaktiven Inhaltsstoffe, die vorbeugend gegen Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen wirken.
Erdbeersaison in Franken hat begonnen (01.05.2024)
Seit Ende April sind bereits wieder Erdbeeren aus der Region verfügbar. Ermöglicht wir dieses frühe Angebot durch den Anbau in sogenannten Wandertunneln. Ab Mitte Mai folgen dann die ersten Freilanderdbeeren, die mit Flachabdeckungen wie z.B. Vliesen verfrüht werden. Die Hauptsaison wird dann Anfang Juni beginnen und bis Mitte Juli andauern. Nach dem Apfel ist die Erdbeere die beliebteste Obstart in Deutschland. Erdbeeren schmecken nicht nur gut, sondern sie sind auch kalorienarm und äußerst gesund. Der Vitamin C-Gehalt übertrifft beispielsweise sogar den von Orangen, und die reichlich in den Früchten enthaltenen Polyphenole spielen eine wichtige Rolle für die Gesunderhaltung.
Erdbeeren sind mit rund 2000 ha die flächenmäßig bedeutendste Obstkultur in Bayern. In Franken werden Erdbeeren auf etwa 500 ha von 200 landwirtschaftlichen Betrieben angebaut. Unterfranken und hier insbesondere die Lagen entlang des Mains gehört zu den frühesten Anbaugebieten in Bayern.